Am Vormittag des 08.06.2024 übergab Bürgermeister Tobias Meier symbolisch den Schlüssel der neuen Sporthalle an Schulleiter der Oberschule Mathias Götzl.
Trotz deutlicher Bauzeitenverlängerung und einer Verdopplung der ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten ist es endlich geschafft. Die Klebendorfer Sporthalle mit Mensa ist nun fertiggestellt und wird zum neuen Schuljahresbeginn im August in die Nutzung gehen.
Im Sommer 2018 stellte die Stadt Taucha einen Antrag bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) über eine 60%ige Förderung für den Neubau einer Sporthalle über die Richtlinie “Schulische Infrastruktur”. Im zweiten Halbjahr 2019 erhielt die Parthestadt zunächst eine Ablehnung mit ungewissem Ausgang in den kommenden Jahren. Dann erhielt die Stadt Taucha im Frühjahr 2020 die Information, dass in diesem Jahr keine Fördermittel zu Verfügung stehen.
Im Frühjahr 2020 bestand die Möglichkeit, über das sächsische Impulsprogramm “Sachsen startet durch”, Fördermittel in Höhe von 1,0 Mio. EUR zu beantragen. Aufgrund der Pandemie wurden durch den Freistaat Sachsen dann aber alle Fördermittelprogramme ausgesetzt. In der 44. KW des Jahres kam dann die überraschende Nachricht ins Rathaus: Wir erhalten für den Neubau der Sporthalle aus dem Corona-Bewältigungsfonds “Sachsen startet durch” (SMWA – Sächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) eine Förderung von ca. 3,1 Mio. EUR. Das sind 60 % der ursprünglich veranschlagten Kosten, die den Haushalt der Kommune enorm entlasten.
Der Bauantrag zur neuen Sporthalle wurde im Januar 2020 beim Bauordnungs- und Planungsamt des Landratsamtes Nordsachsen eingereicht. Nach regem Austausch zwischen dem Architekten, den Fachplanern für Statik und Haustechnik, dem Bauherren sowie dem Landratsamt konnte dann zeitnah eine Baugenehmigung eingeholt werden.
Fotos (3):Reinhard Rädler
Baubeginn war Ende Dezember 2020 mit Baumfällarbeiten und -umpflanzungen, gefolgt vom Abbruch des Hofgebäudes und dem Aushub der Baugrube Anfang 2021.
Die Grudsteinlegung fand am 5. April 2022 statt.
In den folgenden Jahren der Bauzeit musste sich viel auf äußere Umstände eingestellt werden. Bei fast 60 Gewerken machten sich die Folgen der Pandemie, der neuausgerichteten Klimapolitik und des Ukraine-Krieges mit erheblicher Mitarbeiterfluktuation und gestiegenen Baukosten deutlich bemerkbar. Teilweise mussten Ausschreibungen aufgrund Bewerbermangels aufgehoben und wiederholt werden. Eine deutliche Bauzeitenverlängerung und damit fast Verdopplung der ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten, die sich zum aktuellen Zeitpunkt auf 9,9 Mio. EUR belaufen, waren die Folge. Dennoch konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und die neue Sporthalle mit Mensa kann zum neuen Schuljahresbeginn in die Nutzung gehen.
“Trotz Lockdown und eingeschränkten Möglichkeiten für Beratungen innerhalb der Verwaltung, mit den Stadträtinnen und Stadträten sowie Externen, wurden die Planungen für die Zweifeld-Sporthalle, inklusive Mensa vorangetrieben. Gemeinsam haben wir trotz aller Unsicherheiten in der Pandemie und zur Finanzierung des Baus den Mut gefunden, und im Juni 2020 den Stadtratsbeschluss gefasst, den Neubau in voller Höhe aus Eigenmitteln ohne Förderung zu beginnen, da der Bedarf für den Schulsport, zur Pausenversorgung sowie für die vielfältige Vereinslandschaft sehr dringlich ist. Gleichwohl wurden von der Stadt Taucha alle Anstrengungen unternommen, Fördermittel akquirieren zu können. Zudem wurde nach intensiver Arbeit durch die Verwaltung schriftlich von der SAB zugesichert einen fördermittelunschädlichen Baubeginn zu attestieren”, so Bürgermeister Tobias Meier.
Auch mit der Schulleitung und den Fachlehrern wurde eng zusammengearbeitet, um deren Nutzungsanforderungen möglichst vollständig umsetzen zu können, z. B. Ausstattung der Halle mit Sportgeräten, Zugänglichkeit für verschiedene Nutzergruppen, Nutzung von Teilen der Dachflächen als Pausenfläche. Klimarelevante Themen konnten mit Gründach und Oberflächenwasserzisterne ebenso berücksichtigt werden. Sämtliches Regenwasser wird auf dem Grundstück belassen.
Ohne überdurchschnittliches Engagement wäre dieses Projekt nicht zu stemmen gewesen. Zum Bauprojekt waren ganze 116 Bauberatungen, zusammen mit den Architekten, Planern und Baufirmen notwendig. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserer Rathausmitarbeiterin Birgit Pfaender-Plewe, stellvertretend für viele weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Fotos: David Sievers