Mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2020 hat die Stadt einen 0-Euro-Souvenirschein mit Taucha-spezifischen Motiven herausgegeben, der nun seit Wochenanfang bei dreizehn Händlern der Innenstadt für drei Euro erworben werden kann. Er sieht aus, wie Geld und fühlt sich auch so an, hat jede Menge Sicherheitsmerkmale und ist auch fortlaufend nummeriert. – ist aber kein echtes Zahlungsmittel. Die große Null auf der Vorderseite macht das wohl mehr als deutlich. Wertlos wird der Schein dennoch nicht sein, denn er kann als Sammlerobjekt durchaus eine Wertsteigerung erfahren. Im Internet kursieren Angebote von 20 bis 50 Euro und mehr. Derartige Souvenirscheine werden in Deutschland seit 2016 von vielen Städten oder aus besonderen Anlässen sowie von touristischen Zielen, so auch vom Zoo Leipzig, herausgegeben. Absatzsorgen dürfte es in Taucha keine geben, denn bei den regionalen Motiv-Scheinen von Delitzsch war die Nachfrage selbst bei einem Preis von 5,90 Euro groß und die Stadt Trier brachte sogar 250 000 Scheine auf den Markt, war im Pressegespräch zu erfahren. 5000 Exemplare hat Taucha bestellt, man könne aber nachordern, dann aber mit anderen Motiven, hieß es, denn man wolle die Einmaligkeit erhalten.
Gedruckt werden die Scheine von der französischen Wertpapierdruckerei Oberthur Technologies auf Sicherheitspapier. Die Vorderseite des Tauchaer 0-Euro-Scheins zieren das Rathaus, das Stadtwappen, das Rittergutsschloss und eine Grafik von Stadtgründer Erzbischof Wichmann. Die Rückseite ist auf allen herausgegebenen Scheinen gleich. Hier sind der Eiffelturm in Paris, das Kolosseum in Rom, den Torre de Belém, eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons, das Brandenburger Tor in Berlin, die Basilika Sagrada Família in Barcelona und Manneken Pis in Brüssel dargestellt.
Die Stadt sieht diese Souvenir-Aktion als Element der Wirtschaftsförderung, denn sie soll die Kunden in die Geschäfte der Innenstadt ziehen. Die Händler machen aber dabei keinen Gewinn, denn der Erlös wird in die Ausgestaltung des Stadtjubiläums 2020 einfließen. „Wir haben überlegt, wie sich auch Bürger und Gäste für kleines Geld an den Festvorbereitungen beteiligen können“, meinte dazu Bürgermeister Tobias Meier (FDP). „Taucha ist eine lebens- und liebenswerte Stadt, deshalb unterstützen wir gerne an diese Aktion“, sagte Diana Zettelmann, Geschäftsinhaberin vom Blumengeschäft „das bringsel“ am Markt. „Wir haben schon am Wochenende 50 Scheine verkauft und haben sogar schon aus München Bestellungen übers Internet bekommen“, verriet sie. „Gute Idee“, fand auch Ute Nicklaus aus Taucha und kaufte gleich drei Scheine.
Text und Fotos: Reinhard Rädler. Grafik:Stadt Taucha