Die Stadt zieht die Reißleine und sagte aufgrund der aktuell stark steigendenden Corona-Fallzahlen die Weihnachtsmärkte und den verkaufsoffenen Sonntag am 27. November ab.
“Mit der Absage ist es unser wichtigstes Anliegen, dass unsere Besucher, Händler, Vereinsmitglieder, Künstler und Mitarbeiter gesund bleiben. Auch dürfen unsere Weihnachtsmärkte in Taucha nicht als Herd weiterer Ansteckungen dienen… Zum einen können wir den Andrang von Besuchern auf dem Markt und dem Rittergutsschloss, selbst wenn wir diese Areale einzäunen, nur sehr schwer steuern, zum anderen haben wir als Stadt keine Garantie, dass sich die Besucher auch coronakonform verhalten… Wir gehen davon aus, dass sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Wochen nicht verbessern wird”, heißt es dazu aus von der Stadtverwaltung. Da verkaufsoffene Sonntage laut Gesetz über die Ladenöffnungszeiten im Freistaat Sachsenan an besondere Anlässe gebunden sind, entfällt mit der Absasge der Weihnachtsmärkte am 1. Advent auch diese Sonderregelung für Taucha.
Zeitgleich zu dieser Entscheidung informierte das Landratsamt Nordsachsen, dass der Landkreis Nordsachsen am Dienstag, den 21.10. den aktuellen Corona-Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten hat. Der sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag laut offizieller Statistik des Freistaates Sachsen bei 50,1. “Dazu wird eine Allgemeinverfügung erlassen werden. Darin sollen Maßnahmen verankert sein, die die Nachverfolgung der Infektionskette betreffen, aber auch die Verschärfung der Maskenpflicht und Einschränkungen der zulässigen Zahl von Personen bei Feierlichkeiten sowie öffentlichen Veranstaltungen”, informierte das Landatsamt. Als wäre das alles nicht genug, entfällt auch die im Doppeljubiläumsjahr als Überraschung geplante „Eiszeit Taucha“, bei der auf dem Tauchaer Marktplatz in der Vorweihnachtszeit mit einem großen Eiszelt zum Schlittschuhlaufen und einer Eventhütte eine zusätzliche Attraktion geplant war. In diesem Doppeljubiläumsjahr war es als Überraschung geplant, direkt nach den Tauchaer Weihnachtsmärkten, für 17 Tage lang, eine „Eiszeit“ auszurichten. Diese Idee stammte von den EXA Icefighters Leipzig, die auf dem Tauchaer Marktplatz in der Vorweihnachtszeit mit einem großen Eiszelt zum Schlittschuhlaufen und einer Eventhütte eine zusätzliche Attraktion anbieten wollten.
„Wir hatten uns sehr darauf gefreut, Taucha und seinen Einwohnern ein tolles Vorweihnachtsfest zu zaubern. Da uns jedoch die Gesundheit aller wichtiger ist, haben wir uns dazu entschieden, unser Projekt auf nächstes Jahr zu verschieben”, heißt es dazu von den Icefightern.
“Wir hoffen, mit den Maßnahmen ein mögliches problematisches Infektionsgeschehen nicht entstehen zu lassen. Damit wollen wir gewährleisten, dass unsere einheimischen Unternehmen, Gastronomie, Hotels und Pensionen, vor allem aber Kindereinrichtungen und Schulen geöffnet bleiben können. Eine Absage halten wir daher für die einzige verantwortungsvolle Möglichkeit”, so die Stadtverwaltung zu den getroffenen Entscheidungen.
Quellen: Presseinformationen des Landratsamtes Nordsachen und der Stadtverwaltung Taucha vom 21.10.2020
Foto: Reinhard Rädler
PS: Ab 1. Advent werden aber wenigstens auf dem Markt die Weihnachtstanne und in der Leipziger und der Schloßstraße die weihnachtlichen Ornamentlichter leuchten.