Die für den 31. März geplante und Corona-bedingt ausgefallene Jahreshauptversammlung des Heimatvereins (HVT) wurde am 2. Juni in der Mehrzweckhalle nachgeholt, da, wo jetzt vorübergehend auch der Stadtrat auf Abstand tagen muss. Der Bürgermeister, selbst Mitglied des HVT, hatte dem Verein diese Möglichkeit eröffnet. Das Ambiente in der großen Halle und die Sitzordnung auf Abstand, verlieh der Versammlung einen besonderen Charakter.
Zunächst stimmten die Teilnehmer über eine Satzungsänderung ab. Darin wird der Vorstand von bisher sieben auf drei Mitglieder verschlankt und besteht nun aus dem 1. und 2.Vorsitzenden sowie dem Schatzmeister, die für eine Dauer von zwei Jahren gewählt werden. In den erweiterten Vorstandsitzungen – sie sind seit geraumer Zeit öffentlich – wird dann die Arbeit von Arbeitsgruppen koordiniert. Schwerpunkte sind hier die Organisation von bzw. Beteiligung an Veranstaltungen, Natur und Umwelt sowie Stadtbelebung. Der “Arbeitskreis Heimat- und Regionalgeschichte Taucha und Umgebung” soll zu einer festen Größe gehören, ebenso die Betreuung der Arbeitsgemeinschaften „Entdeckerteam“ und „Sagenhaftes Taucha“. „Jeder kann sich einbringen und wir versuchen einen gemeinsamen Konsens zu finden“ sagte Hartmut Nevoigt dazu. Der Vereinszweck wurde in der Satzung allgemeiner formuliert. Damit kann der Verein, neben der schon geleisteten Arbeit, in speziellen Arbeitsgruppen flexibler auf neue und regional bedeutsame Themen reagieren.
Vereinsvorsitzender Hartmut Nevoigt bezeichnete in seinem Jahresbericht die Arbeit des Vereins in den letzten Jahren als erfolgreich und gelungen. Leider seien die Vorhaben für das Jubiläumsjahr, für die es teilweise schon feste Planungen und aktive Vorbereitungen gab, weggefallen. Für weitere Veranstaltungen, wie das Dîner en blanc und das Trogbaurennen, muss noch lageabhängig entschieden werden. Stolz ist der Verein auch auf die Jugend-Arbeitsgemeinschaften „Entdeckerteam“ und „Sagenhaftes Taucha“, in denen 33 Kindern aus der Grundschule am Park und der Regenbogenschule Heimatgeschichte nähergebracht wird.In diesem Jahr kommt mit einem Tanzprojekt an der Oberschule, für das der Verein die Projektleitung übernommen hat, sogar noch eine dazu.
Vor der Wahl des neuen Vorstandes wurde Manfred Wulf, der 10 Jahre aktiv im Vorstand unter insgesamt 4 Vorsitzenden gearbeitet hat und aus Altersgründen auf eine Wiederwahl verzichtet hat, für seine unermüdliche Arbeit gedankt. An seine Stelle rückt als 2. Vorsitzender Reinhard Mütze, der im vorigen Jahr dem Verein durch die Gründung der Arbeitsgemeinschaft
Regionalgeschichte einen neuen Impuls gegeben hat. Hartmut Nevoigt wurde wieder als Vorsitzender und Reinhard Müller als Schatzmeister in ihren Ämtern einstimmig von den 26
anwesenden Mitgliedern bestätigt. Karin Bell wird weiter als Schriftführerin tätig sein. Karin Fregin und Karin Döring wurden als Kassenprüferinnen für zwei Jahre wiedergewählt. Reinhard
Müller konnte als Schatzmeister eine ausgeglichene Bilanz präsentieren. Er dankte am Schluss der Versammlung Hartmut Nevoigt, der vor zwei jahre als Neumitglied den Vorsitz übernommen hat, für seine Arbeit. „Der HVT bietet breite Aktivitätspunkte, die Hartmut gut gemanagt hat“.
Ein Aktivitätspunkt ist auch der vor kurzem in Zusammenarbeit mit dem MEDIENATELEIR aus Taucha entstandene 2. Band der Tauchaer Chronik von Detlef Porzig. Auf 230 Seiten dokumentiert
der Heimatforscher die Entwicklung von 1919 bis zur Gründung der DDR im Jahr 1949. Im Rahmen einer Signierstunde am 17. Juni ab 10 Uhr an der Buchhandlung „Leselaune“ wird Porzig das Buch den interessierten Tauchaerinnen und Tauchaern näher vorstellen.
Text: Matthias Kudra, Reinhard Rädler, Fotos: Joachim Chüo