Am Sonntagnachmittag fand in der Grundschule am Park die Preisverleihung des 16. Literaturwettbewerbes der Stadt Taucha statt. Erstmalig war der Wettbewerb in diesem Jahr nur für Kinder und Jugendliche ausgeschrieben. Ein Wagnis, wie auch Bürgermeister Tobias Meier in seinen kurzen Eröffnungsworten feststellte. Aber vor allem von der Qualität der Beiträge, die zum Thema “Freunde” eingingen, war die 7-köpfige Jury am Ende doch überrascht.
Bis zum 30. Juni waren alle Kinder und Jugendlichen aufgerufen, in den Kategorien Gedicht und Kurzgeschichte eigene Beiträge einzureichen. Die Frist wurde am Ende auf den 19.August verlängert und es beteiligten sich 23 junge Autorinnen und Autoren zwischen 6 und 17 Jahren.
Die beiden Kategorien wurden nochmals in den Altersklassen bis 10, 14 und 17 Jahre unterteilt. Insgesamt wurden aber nur 5 Literaturpreise verliehen, weil es in der Altersklasse 15-17 Jahre keine Einsendungen gab. Gewonnen haben am Ende aber alle, denn jeder Teilnehmer erhält, wie Nico Graubmann in seiner Moderation verkündete, eine Urkunde und eine Tageskarte für das Parthebad.
Erstaunt und erfreut war die Jury vor allem, wie das Thema “Freunde” bearbeitet und künstlerisch umgesetzt wurde, wie Jürgen Ullrich in seiner Laudatio in der Kategorie “Gedichte” feststellte. So wird Freundschaft nicht als etwas oberflächliches schnell vergängliches verstanden, sondern als etwas tiefgreifendes, lebensbereichendes, wo aber auch bedrückende und beklemmende Momente ihren Platz haben. Bei den Gedichten hat Familie Kermes gleich zwei Preise abgeräumt: Theresa Kermes mit ihrem Gedicht “Was man mit Freunden machen kann” und ihre ältere Schwester Ronja mit dem Beitrag “Freunde”. Charlotte Helene Schack war mit ihrem Gedicht “Wunschdenken” den Reigen in der Kategorie Gedichte (bis 17 Jahre) erfolgreich.
In der Kategorie “Kurzgeschichten” gab es in der Altersklasse 11-14 Jahren mit 8 die meisten Einsendungen. Laudator Reinhard Müller betonte: “Die Beiträge sind vor allem authentisch, weil sie auch bitteren Stunden des Alltags nicht ausblenden”, wie Finn Neiding in seiner ergreifenden Siegergeschichte “Der Neue in unserem Dorf”. Charlotte Stieler gewann hier den Preis für Kinder bis 10 Jahre mit ihrer Geschichte “Camping und Picknick”.
Musikalisch umrahmten Emilia und Zacharias Bogner (Cello und Geige) sowie Maithe Kuhne und Vivien Schenk (Gesang und Gitarre) eine kurzweilige Veranstaltung.
Im nächsten, dem Jubiläumsjahr 2020 wird es wieder einen Literaturwettbewerb geben, dann wieder gemeinsam mit den Erwachsenen, wie der Bürgermeister am Ende der Preisverleihung verkündete. Dann sollen die Siegerwerke versiegelt, gemeinsam mit anderen Dokumenten der Zeitgeschichte, im Rittergutsschloss aufbewahrt werden und erst 50 Jahre später geöffnet werden Eine Botschaft, die der 2. Beigeordnete des Landrates Jens Kabisch gerne mitgenommen hat, denn der Tauchaer Literaturwettbewerb ist und bleibt der einzige Wettbewerb dieser Art im Landkreis Nordsachsen.
Text: Matthias Kudra. Fotos: Reinhard Rädler