Mit allem, was Blaulicht hatte, rückte gestern am frühen Abend die Tauchaer Feuerwehr auf den Markt aus. Doch dort brannte aber nur die weihnachtliche Beleuchtung an der zwölf Meter hohen Nordmanntanne wie immer. Es war also kein echter Einsatz sondern die standesgemäße Eskorte bei der Präsentation eines vorfristigen Weihnachtsgeschenkes: Eine neue Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr.
Eine neue vollautomatische Drehleiter mit einer Nennrettungshöhe von 23 Metern löst die mittlerweile fast 20 Jahre alte Metz-Drehleiter der Tauchaer Feuerwehr ab, für welche in den nächsten Jahren kostenintensive Reparaturen und Revisionen nötig gewesen wären.
Die Kosten der in Ulm gefertigten Leiter belaufen sich auf etwa 730 000 Euro, wobei sich die Fördersumme aufgrund der Sammelbeschaffung mit Schkeuditz, Oschatz und Döbeln auf 525 000 € erhöht hat. Die Restsumme kommt aus dem städtischen Haushalt.
Die alte Drehleiter wird nach Indienststellung der neuen Drehleiter veräußert. Einen Abnehmer gibt es zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht. “Sie wird auch noch gebraucht, denn die neue Leiter ist die neueste Technik, die derzeit im Einsatz ist. Und da sind einige Besonderheiten dabei, die wir für den Ernstfall erst richtig beherrschen müssen. Das wird coronabedingt wohl bis zum Frühjahr dauern”, sagte Stadtwehrleiter Cliff Winkler, der die “DLK(a) 23/12“, so die technische Bezeichnung, aus dem 480 Kilometer entfernten Ulm nach Taucha überführt hatte.
Technisch weist die Leiter der Firma Magirus einige Neuerungen auf: Zum einen das abknickbare Gelenkteil, welches ermöglicht, auch an schwerzugänglichen Stellen eine Rettung vorzunehmen. Zum anderen ist der Rettungskorb jetzt für bis zu 500 kg zugelassen, was die Rettungskapazität nochmals erhöht. Ein automatischer Wasserwerfer am Korb, welcher auch vom Boden aus bedient werden kann, unterstützt die Kameraden bei der Brandbekämpfung. Das niedrige Fahrgestell zeichnet sich durch eine optimale Bewegungsfreiheit in Tauchas engen Straßen aus.
„Eine gute und technisch hochmodern ausgestattete Drehleiter ist bei unserer Gebäudestruktur in Taucha und den Ortsteilen unverzichtbar. Mit zunehmendem Reparaturbedarf ist die bisherige Drehleiter den heutigen Anforderungen nicht umfänglich gewachsen. Es ist uns wichtig, rechtzeitig zu handeln, um nicht eines Tages ohne funktionstüchtige Drehleiter dazustehen. Die Einsatzfähigkeit muss jederzeit gewährleistet sein“, betonte Bürgermeister Tobias Meier und dankte dem Stadtrat, der die Anschaffung im Jahr 2019 einstimmig beschlossen hatte.
Text und Foto: Reinhard Rädler