850 Jahre Stadt Taucha und 800 Jahre Rittergutsschloss sollten im vergangenen Jahr ganz groß gefeiert werden. Die Stadt und viele Vereine hatten dazu langfristig viele Aktionen und Veranstaltungen vorbereit oder manche Idee auch schon umgesetzt, damit diese Jubiläen zu einem großen Ereignis für die Parthestadt werden.
Auch der Tauchaer Jonas Juckeland (24) hatte dieses Doppeljubiläum zum Anlass genommen, um, unterstützt von der Stadtverwaltung Taucha und dem Förderverein Schloss Taucha e.V., einen Dokumentarfilm zu produzieren. „Kleine Stadt – großes Herz” – so heißt Film. In der Hauptrolle: Taucha – die Kleinstadt an der Parthe nordöstlich von Leipzig. Gemeinsam mit Rosa von Ochsenstein (22) hatte sich der Mediengestalter für Bild und Ton auf eine filmische Reise durch den Mikrokosmos von Taucha begeben. Die beiden jungen Filmemacher wollen dabei zeigen, was eine Kleinstadt ausmacht, was das Leben im ländlichen Raum so besonders macht und welche Menschen hier leben und was sie verbindet.
Gedreht wurde ab Januar 2019 an insgesamt 36 Tagen. Der 68 Minuten lange Episodenfilm begleitet 20 Protagonisten und macht deutlich, wie Bewohner, Vereine und Unternehmer das grüne Kleinstadtidyll am Rande Leipzigs durch ihre gelebte Gemeinschaft und Vielfältigkeit gestalten. Im Film zu sehen sind bekannte Gesichter der Kleinstadt, aber auch Menschen, die sonst nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen, wie die Seniorenbetreuerin, Lehrer und Schüler der Tauchaer Schulen oder der Bäcker um die Ecke. „Der Film ist ein echtes Zeitdokument geworden“, schwärmte Juckeland, „denn wir zeigen ja das Leben in Taucha vor Corona. Nun hoffen wir alle gemeinsam, dass bald alles wieder normal sein wird. Unser Film soll Lust drauf machen“.
Die Aufführung eines Trailers zum Film beim städtischen Neujahrsempfang im Januar vorigen Jahres sorgte für viel Beifall. Das Interesse war riesig, und die Nachfrage für die Premiere am 9. Mai 2020 und für zwei weitere Vorführungen entsprechend groß. Doch dann kam die Corona-Pandemie, das Jubiläumsfest musste gänzlich abgesagt und die Premiere des Films auf 2021 verschoben werden.
Etwa 600 Besucher konnten sich nun am letzten Juli-Wochenende in der Kulturscheune in insgesamt acht Vorstellungen den 68 Minuten langen Episodenfilm ansehen. Die beiden Filmemacher bekamen viel Lob und Zustimmung, wie der lang anhaltende Schlussapplaus der Premierengäste zeigte.
Auch für die Tauchaerin Marie Knoblauch war es eine Premiere, denn die Radio-Journalistin (bei Radio Dresden) moderierte erstmals allein das Vorprogramm der Film-Uraufführung. Papa Roman moderierte in dieser Zeit für Eurosport bei Olympia.
Wer zur Premiere Urlaub hatte oder ein Taucha-Souvenir sucht: Der Film ist ab September für 15 Euro als DVD im Bürgerbüro und in der Tauchaer Buchhandlung “Leselaune” erhältlich.
Text: Reinhard Rädler. Fotos Joachim Chüo