Am Sonntag, den 11. September, luden Stadtverwaltung und Förderverein Schloss Taucha anlässlich des Tages der offenen Museen zu einem Tag offenen Tür und verbanden das mit einem Eröffnungsfest des Rittergutschlosses.
Die über 800 Jahre alten Gemäuer waren um die Jahrtausendwende in einem desolaten Zustand. Dank vieler Initiativen der Stadt und des Fördervereins Schloss Taucha konnte ein Abriss der die „Wiege der Stadt“ verhindert und dank Eigenmitteln der Stadt und mit Fördergeldern des Freistaates Sachsen umfangreich saniert und umgebaut werden. Die Räume erfahren nun eine neue Nutzung. Vereine (so auch der Heimatverein) finden hier ihre Heimstatt und das Einwohnermeldeamt, das Bürgerbüro und das Stadtmuseum werden auch hier einziehen.
Nachdem der Bürgermeister die Gäste begrüßt hatte und den Stand der Sanierung, die Schwierigkeiten der Baufortführung und der zukünftigen Nutzung dargestellt hatte, begrüßte auch der 1. Vorsitzende der Schlossvereins, Jürgen Ullrich die Besucher und lud zur Besichtigung der allerdings noch unfertigen Räume und zu einem bunten Treiben auf dem Schlosshof ein.
Nach einer Einlage der Leipziger Jazzenthusiasten überbrachte der 2. Vorsitzenden des Heimatvereins Taucha, Reinhard Mütze eine Grußwort:
Zur heutigen Wiedereröffnung des sanierten Schlossareals gratuliert der Heimatverein Taucha.
Die Sanierung des Rittergutschlosses Taucha ist ein Meilenstein in der jüngsten Stadtgeschichte und ein würdiger Beitrag zum heutigen bundesweiten „Tag des offenen Denkmales“.
1996 hat die Stadt den verfallen Komplex übernommen. Eine Ruine – bis zur Wende als Schweinestall genutzt – dies wäre wohl heute nicht mehr zulässig.
Bereits Anfang der 1990er Jahre haben sich Prof. Dr. Nadolski, Klaus-Dieter Münch und Frau Stein vom Bauamt der Stadtverwaltung und andere der schier unlösbaren Aufgabe der Sanierung gestellt. Der langjährige Landrat Czupalla konnte nur lächeln als er durch den kniehoch bewachsenen Hof schritt.
Das zunächst spontane Agieren führte zur Gründung des Förderverein Schloss Taucha e. v. im Jahre 2000.Der Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Taucha und dem Förderverein wurde 2004 für die Kulturscheune, das Herrenhaus und den Weinberg, der mit Hilfe der Fa. Süß terrassiert wurde, abgeschlossen. Dieser wird jetzt angepasst, da das Herrenhaus, wie der Bürgermeister sagte privatisiert ist.
2008 übernahm dann Jürgen Ullrich den Vorsitz des Fördervereins. Er hatte schon vielfältige Aufgaben als langjähriger Stadtrat, Mitglied des Kreisrates und in anderen Gremien. Aber zusammen mit dem Schlossverein wurde die große Aufgabe der Fortsetzung der Sanierung mit dem Ziele desUmbau des Hauses 10, den Einbau der Sanitäranlagen und weiterer Arbeiten bis zum heutigen Stand in Angriff genommen.
Das gesamte Objekt, einschließlich dem Städtischen Museum ist Eigentum der Stadt Taucha. Dieser Schlossberg ist eine weitere Zukunftsaufgabe für die Stadtverwaltung. Das Projekt muss noch vollendet, dann gepflegt, verwaltet und dauerhaft erhalten werde.
Die treibende, ideengebende Kraft dazu ist der 1.Vorsitzende des Schlossvereins Jürgen Ullrich. Er hat schon vielen Hürden genommen. Herr Stadtrat J. Ullrich hat sich der Aufgabe der Vollendung der Sanierung des Areales mit zäher Ausdauer gegen alle Widernisse gestellt. Auch gegen Schlamperei am Bau und gegen die Mühlen der Bürokratie. Immer stand seine Frau an seiner Seite, dafür bitte ich nochmals um Ihren Applaus.
Vieles ist vollbracht, es will vollendet und mit Leben erfüllt werden.
Auch der Heimatverein Taucha hat nun erstmals in seiner Geschichte einen Raum für Treffen, Arbeitskreise und andere Aktivitäten.
Alle Vereine Tauchas mit ihren vielfältigen Aktivitäten für eine lebendige Stadt bedürfen der aktiven Mitwirkung der Bürger.
Jürgen Ullrich und ich sind mit unseren 70 Jahren so was, was heute als die alten weißen Männer benannt wird. Wir haben Schwierigkeiten mit gendern, aber unser Anliegen war und ist immer, etwas zu gestalten.
Die existenzielle Aufgabe für den Schlossverein, dem Heimatverein, sowie die aller Vereine, ist es, begeisterte Mitstreiter zu finden, um das Erreichte für die Zukunft zu sichern.
Ich bitte alle Anwesenden sich dieses Ansinnens anzunehmen und es weiterzutragen!
Damit würdigen Sie die erbrachten Leistungen und tragen die Visionen von Herrn Studienrat Jjürgen Ullrich und den Vorgängern weiter.
Herzlichen Dank an Sie, an den Schlossverein.Bleiben Sie weiter ein realisierender Visionär.
Nach Anpassung des Nutzungsvertrages von 2004 gestaltete der Schlossverein zum Beispiel die Kulturscheune, das Rittergutsmuseum, die Haugwitzstube und den Weinkeller.
Das Schlossareal war schon mehrfach gutbesuchter Veranstaltungsort, wie zum Ancient Trance-Festival, den Weihnachtsmärkten oder für historische Events.
Große Unterstützung leistete Herr Dr. Junge bei der Gestaltung der ersten Sonderausstellung aus den Beständen des Naturkundlichem Museums Leipzig.
Das Städtische Museum wird von der Museulogin Ricarda Döring mit Unterstützung von Birgit Richter eingerichtet. Das Areal wird insgesamt von der Stadt verwaltet und die Vereine sind Mieter mit Nutzungsverträgen.