Nach zehn Drehtagen, unzähligen Stunden Schnitt sowie Nachbearbeitung einer Datenmenge von etwa drei Terabyte hatte die Doku „Unser Tauchscher“ des Tauchaer Filmemachers Jonas Juckeland am 12. Mai in der Kulturscheune des Rittergutsschlosses seine Premiere. Nach der Doku „Kleine Stadt – großes Herz“ war es die zweite Dokumentation des gebürtigen Tauchaers über das Leben in seiner Heimatstadt sowie über Tauchas größtes kulturelles Ereignis – das Tauchscher Stadtfest.
Der Medienprofi wollte mit dem neuen Streifen nicht nur die Höhepunkte oder den Verlauf des Stadtfestes zeigen, sondern mehr die Geschichten und die Vorbereitungen drumherum, mit Blicken hinter die Kulissen. „Die Doku „Unser Tauchscher“ verspricht nicht nur Einblicke in die spektakulären Höhepunkte und Besonderheiten des Festes, sondern richtet vor allem sein Augenmerk auf die Menschen im Hintergrund, die mit Hingabe und Leidenschaft das Fest erst möglich machen“, sagt der 27-Jährige zum Hauptinhalt seines Filmprojektes.
Wir hatten zwar ein Drehbuch“, erzählten die Kameramänner Carl Schwarz und Daniel Laudowicz, „aber vor Ort entstanden so viele ungeplante Situationen und spontane Reaktionen mit den Protagonisten, die dem Film viel Lebendigkeit gaben. Zudem waren alle so, wie sie waren. Es hat uns allen viel Spaß gemacht“.
Diese Tauchaer und Tauchaerinnen gaben dem Film Stimme und Gesicht:
Lutz Ritter – Elektroninstallateur | Nick Liebold – Schausteller |
Margitta Pache – Heimatverein Taucha | Andreas Paatz – LinedanceIGels |
Max und Uwe Kleine – LC Taucha | Tom Richter -LC Taucha / Teilnehmer am Stadtlauf |
Tobias Meier – Bürgermeister | Alina Folz – Gymnasium Taucha |
Mira Händler, Jonas Holluziuk – Gymnasium Taucha | Madeleine Keller, Simone Bruske Tauchaerinnen |
Ricarda Döring – Museumsleiterin | Margitta Mandry – Mandanindianerin |
Sven-Falko Kurth – Mandanindianer | Birgit Richter – Hobbyhistorikerin |
Falk Schulze, Stephanie Behr- Spielmannszug | Philippe Jänichen – Spielmannszug |
Silvia Meier – Heimatverein Taucha | Anita Müller – Frau Parthe |
Unwetter bei der Eröffnung
Das stand aber in keinem Drehbuch: Am Freitag drohte der Tauchsche förmlich ins Wasser zu fallen, weil ein Unwetter Festwiese, Rummel und Flaniermeile unter Wasser setzte . Das Eröffnungsprogramm musste abgebrochen werden. Die Kameras fingen das ganze Dilemma ein, waren aber auch dabei, als der Bürgermeister verkündete, dass das Programm am Samstag nachgeholt wird. Erleichterung bei der Schulband des Gymnasiums und bei den LinedancIGeln und den anderen Akteuren, dass sie ihr lang vorbereitetes Programm doch noch zeigen konnten.
Viel Engagement, Blick hinter die Kulissen und Historisches
Sehr anschaulich wurde auch gezeigt, mit wieviel Engagement Max und Uwe Kleine vom LC Taucha den Tauchschen Stadtlauf vorbereiteten und die Besetzung der Strecke mit rund 60 Absicherungskräften koordinierten.
Beim Blick hinter die Kulissen erfuhren die Zuschauer auch, wie die Figur der Frau Parthe in Gestalt von Anita Müller für den Festumzug von Heimatvereinsmitglied Silvia Meier mit wasserlöslicher grauer Farbe von Kopf bis Fuß geschminkt wurde. Die Symbolik der Frau Parthe entstand aus der gleichnamigen Brunnenfigur auf dem Rudolf-Winkelmann-Platz. Der Festumzug selbst wurde vom Heimatverein koordiniert.
Der Film zeigt auch, dass der Tauchsche aus einem Herbstmarkt hervorgegangen ist, der viele Leipziger nach Taucha lockte. Der Wettbewerb im Pflaumenkern-Weitspucken, um den sich der Heimatverein zur Spielstraße kümmerte, verweist dabei auf diese Historie. Vereinsmitglied Margitta Pache organisierte mit Witz und Humor den Ablauf.
Dankesurkunde kommt in die Chronik
Der 90-minütige Dokumentarfilm „Unser Tauchscher“ lief zur Premiere in drei Vorstellungen und wurde von den Gästen begeistert aufgenommen.
Bürgermeister Tobias Meier dankte Jonas Juckeland für den gelungenen Film, der eine gute Werbung für die Stadt darstellt. Er schätzte insbesondere, dass und wie gezeigt wurde, wie viele Menschen sich für ihre Stadt engagieren.
Mit einem ganz besonderen Akt, würdigte er die ehrenamtliche Leistung des Tauchaers, dass er mit den Filmen „Kleine Stadt – großes Herz“ und „Unser Tauchscher“ eindrucksvolle Zeitdokumente über Taucha geschaffen hat.
Die Dankesurkunde soll Bestandteil der Chronik der Stadt Taucha werden.