Großer Verabschiedungs-Bahnhof für Kristina Danz, der langjährigen Schulleiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha. Die Oberstudiendirektorin begrüßte alle Gäste in der vollbesetzten Aula mit „Sehr geehrte Weggefährten“ und der Chor des Gymnasiums sang dazu „Seite an Seite ein Leben lang“ von Christina Stürmer. Genau das war es wohl, was die künftige Ruheständlerin in ihrer Abschiedsrede immer wieder betonte: „Wir waren alle eine große Familie, die mich durch alle Höhen und Tiefen begleitet und mit mir alles gemeistert hat“. Sie schloss in ihren Dank wirklich alle Wegbegleiter ein: Schulverwaltungsbehörden, Lehrer, Angestellte, technische Kräfte, Elternrat, Förderverein und die Stadtverwaltung sowie ehemalige Kollegen und auch aktive Berufskollegen aus Nachbarschulen und die Tauchaer Kirchgemeinden ein, die ihr in den 27 Jahren als Direktorin zur Seite standen.
Ralf Berger, der Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung, skizzierte in einer launigen Rede einige Stationen ihres Weges im Schuldienst. „Sie ist 1960 in die Schule gekommen, hat in Borsdorf die Grund- und die Erweiterte Oberschule besucht und in Jena studiert, war dann Lehrerin für Englisch und Russisch und seit 27 Jahren Schulleiterin in Taucha. Das bedeutet, bis heute hat sie 60 Jahre Schule hinter sich“.
Schülersprecherin Karoline Kolditz bedankte sich im Namen der gegenwärtig 885 Schülerinnen und Schüler für die Erfahrungen und Erlebnisse, die ihnen das Gymnasium ermöglichte. Insgesamt haben bisher 3153 Schüler das Gymnasium besucht, hatte sie herausgefunden. „Da ist und war nicht alles selbstverständlich, man denke nur an die vielen AG’s und die interessanten Projekte, die viel zusätzliches Engagement der Lehrer erfordern“.
„Klar blieben auch Wünsche offen, wie öfter mal hitzefrei oder freies WLAN“, fügte sie schmunzelnd hinzu.
Bürgermeister Tobias Meier hob das besondere Engagement von Kristina Danz hervor, womit sie als vehemente Verfechterin des Gymnasiums den Standort Taucha zu einem Aushängeschild für die Region gemacht habe. „Sie hat damit sichtbare Spuren hinterlassen, auch beim Bau der Mehrzweckhalle und beim Ausbau vom Haus 2 am Kirchplatz“, so das Stadtoberhaupt. In Würdigung ihrer Verdienste hatte der Stadtrat, nach kontroverser Diskussion, am 16. Januar mehrheitlich beschlossen, Kristina Danz mit dem Titel „Verdienstvolle Bürgerin der Stadt Taucha“ zu ehren. Unter dem Beifall der Gäste überreichte er Urkunde und Ehrenplakette.
Geschichtslehrerin Ramona Hübner und Oberstufenberater Axel Mohr bedankten sich im Namen des Lehrerkollegiums für die jahrelange gute Zusammenarbeit, bei der immer Zeit für Gespräche war, die auch mal kontrovers, aber immer konstruktiv, verliefen, so dass das „Schiff Gymnasium“ auf Kurs gebracht und dort stets gehalten werden konnte. Auch wenn der Wind, wie beim kleinsten Jahrgang mit 38 Abiturienten, mal kräftig von der Seite blies.
Als zum Schluss der Feierstunde der Chor „Hinterm Horizont geht’s weiter“ sang, reihte sich die scheidende Direktorin in die Reihen der Sängerinnen und Sänger ein. Wohl wissend, dass sie sich nicht wörtlich zur Ruhe setzen will. Sie wird sich weiter in die Gestaltung der Tauchaer Schullandschaft einbringen, denn ihr Rat und ihr Erfahrungsschatz wird in den entsprechenden Gremien sicher weiter gefragt sein.
Text und Fotos: Reinhard Rädler