Zum Neujahrsempfang der Stadt Taucha am vergangenen Sonntag in der Kulturscheune und im auf dem Areal des Rittergutsschlosses waren viele Tauchaer, Vereinsmitglieder, Vertreter der Ortsteil-Gemeinschaften sowie viele Gäste gekommen. So waren mit Dr. Christiane Schenderlein das Mitglied des Deutschen Bundestages und mit Luise Neuhaus-Wartenberg das Mitglied des Sächsischen Landtages sowie Bürgermeister der Umlandkommunen der Einladung gefolgt.
Auf der kleinen Bühne in der Kulturscheune war Radiomann Roman Knoblauch mit Bürgermeister Tobias Meier (FDP) in einer launig geführten Moderation über das abgelaufene Jahr im Gespräch. „Unsere Stadt hat eine spannende Zeit hinter sich. Die Tauchaer sind, trotz aller Umstände, wie Corona-Beschränkungen oder den Auswirkungen von Ukraine-Krieg oder Energiekrise und Inflation, gut durch alle Widrigkeiten gekommen“, stellte das Stadtoberhaupt fest. Die Stadt mit ihren Ortsteilen sei wirtschaftlich so gut aufgestellt, dass die Einnahmen wieder gestiegen sind. Nun sei es aber wichtig, das man angesichts der steigenden Kosten bei künftigen Investitionen und sonstigen Vorhaben und Projekten Prioritäten setzen müsse.
Erfreulich sei, dass mit der Fertigstellung des Ausbaues im Kreuzungsbereich an der Bürgerruhe für die Tauchaer die Belastung durch die Langzeit-Umleitung endlich vorbei ist. Die Planungen für die B87n seien allerdings ins Stocken geraten, aber im April soll es darüber nun neue Gespräche geben.
Ein musikalisches Zwischenspiel gab es von der Ukrainerin Mariia Shevchenko am Klavier. Die Gymnasiastin am Geschwister-Scholl-Gymnasium lebt seit dem Frühjahr in Taucha, wo sie viele gute Menschen gefunden hat, wie sie sagte.
Mit dem Tauchscher und den Weihnachtsmärkten kehrte nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder die Kultur in einem größeren Rahmen zurück. Doch viele Vereine klagen über Mitgliederschwund, so dass das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben in Gefahr ist. Sorgen bereitet ihm auch die sich zuspitzende Personalsituation in den Kitas.
Um so schöner, dass der Neujahrsempfang für die Würdigung von langjährig bestehenden Vereinen genutzt werden konnte. Der Spielmannszug Taucha feiert am 1. Mai seinen 100. Geburtstag, die Kleingartenvereine „Erholung“ sowie „Am Lösegraben“ bestehen in diesem Jahr 45 Jahre und die Gartenfreunde der „Wochenendidylle“ feiern ihr 40-Jähriges. Diesen Vereinen überreichte der Bürgermeister einen Scheck für die Ausgestaltung ihrer Jubiläumsfeiern.
Mit einem kurzen Videoclip machte Filmemacher Jonas Juckeland auf sein neuestes Projekt aufmerksam. Er sucht noch Personen, die ein besonderes Erlebnis und Ereignis mit dem Tauchscher Stadtfest verknüpfen. Zur Finanzierung des Videos will er eine Crowdfunding-Aktion ins Leben rufen.
Berührend war die Videobotschaft an die Gäste von Rudolf Otto, der am Sonntag seinen 100. Geburtstag beging und der sein ganzes Leben in Taucha verbracht hat.