Mit einer Gedenkminute gedachten Tauchaer Bürger anlässlich des 68. Jahrestags des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 der Opfer, die bei den Unruhen in diesen Tagen ihr Leben verloren.
Am Gedenkstein in der Straße des 17. Juni hatten sich viele Tauchaer, Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien, von Vereinen, Kirchgemeinden sowie Schüler des Leistungskurses Geschichte des Geschwister-Scholl-Gymnasiums eingefunden. Auch das Mitglied des Bundestages Marian Wendt (CDU) und die Landtagsabgeordnete Christiane Schenderlein (CDU) waren gekommen.
Erstmals hatte Bürgermeister Tobias Meier (FDP) zu dieser Zeremonie eingeladen, denn mit Stadtratsbeschluss vom 2. November 2020 ging das Denkmal in die Pflegschaft der Stadtverwaltung über. 2013 war der Gedenkstein auf Initiative des Tauchaer CDU-Mitgliedes Klaus-Dieter Münch errichtet worden. Der 85-Jährige bedankte sich in einer kurzen Wortmeldung bei der Stadt für die Bereitstellung einer Fläche zur Aufstellung des Gedenksteines. Als Zeitzeuge mahnte er an, diesen 17. Juni 1953 nie zu vergessen. Den anwesenden Schülern bot Münch an, ihnen in einer Unterrichtsstunde aus seinen Erinnerungen zu berichten. Er hatte als 17-Jähriger selbst an den Protesten in Leipzig teilgenommen.
Nico Piehler, der Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St.Moritz, verband in einer kurzen Ansprache den Anlass der Ereignisse im Jahre 1953 mit dem Begriff Freiheit, der in der Bibel eine große Rolle spiele. Er rief auf, sehr sorgsam mit diesem hohen Gut umzugehen.
Nachdem Bürgermeister Meier zu einer Schweigeminute gebeten hatte, legten die Vertreter Blumengebinde nieder. Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasium verteilten zudem weiße Rosen. Die Gedenkstunde untermalten zwei Posaunisten der Außenstelle Taucha der Kreismusikschule Delitzsch.
Text und Fotos: Reinhard Rädler