Seit 27 Jahren pflegt Taucha eine lebendige deutsch-französische Städtepartnerschaft mit Chadrac und Espaly-Saint-Marcel aus dem Verwaltungsbezirk Le Puy-en-Velay in der Auvergne-Rhône-Alpes. Im jährlichen Wechsel besuchen sich die Freundeskreise gegenseitig in ihren 1200 Kilometer entfernt liegenden Heimatstädten. Seit einigen Jahren trifft man sich auch dazwischen „auf halber Strecke“ im Elsass oder im Schwarzwald.
Neben den persönlichen Kontakten finden diese Treffen auch auf offizieller kommunaler Ebene unter Beteiligung der Bürgermeister statt.
Hinter den Gästen aus dem Nachbarland liegen vier ereignisreiche Tage in Taucha.
Bei einem umfangreichen Besuchsprogramm erlebten die französischen Gäste unter anderem die Schönheiten des Wörlitzer Parks und nutzten die persönlichen Kontakte bei ihren Gastfamilien.
Bei einem Besuch der „Bürger-Schützengesellschaft Taucha 1857“ auf dem Gelände am Veitsberg nutzten viele die Möglichkeit, ihre Treffsicherheit mit Kleinkaliberwaffen zu testen. Der „Schützenkönig“ kam allerdings nicht aus den Reihen der Freundeskreise, überreicht aber seinen Ehrenpreis, eine erzgebirgische Holzschnitzkunst, den französischen Gästen zur Erinnerung an die Tage in Taucha.
Beim Besuch des Weinfestes des Schlossvereins auf dem Rittergutsschloss lernten sie auch den Tauchaer Schlosswein kennen, dessen Qualität wohl für sich sprach, denn in fröhlicher Runde stimmten sie spontan „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ an.
Am Samstag folgten die Gäste einer Einladung von Tauchas Bürgermeister Tobias Meier zu einem Empfang der Stadt. Zuvor konnten sie den in der Fertigstellung befindlichen Neubau der Regenbogenschule besichtigen. „Die Schule macht schon jetzt einen super Eindruck“, sagte die Beigeordnete der Stadt Chadrac, Magalie Allibert. Ihre Stadt habe kürzlich auch eine neue Schule bekommen, die bei weitem nicht so modern ausgestattet sei. Ihre Kollegin, Isabelle Nicolas aus der Partnergemeinde Espaly, pflichtete ihr bei und fügte hinzu: „Es ist bemerkenswert, dass Taucha diese Schule aus eigenen Mitteln baut. Aber das ist gut so, denn eine funktionierende Schule heißt auch, dass die Stadt lebt“.
Die Vertreterin des französischen Partnerschaftsvereins, Elisabeth Brustel, kündigte an, dass ihre Gemeinschaft aus Anlass des 30 Jahrestages des Mauerfalls im Rathaus von Chadrac eine Ausstellung mit Gegenständen aus dieser Zeit und Gedenkveranstaltungen organisieren wird, die an dieses geschichtliche Ereignis erinnern sollen.
Der offizielle Teil des Abends wurde von Maultrommelspieler Kian Wind begleitet, der seinem Instrument mit virtuosem Spiel die Gäste zum Erstaunen brachte. Zur Erinnerung erhielten sie als Gastgeschenk eine gravierte Maultrommel.
Tauchas Stadtoberhaupt und auch der Freundeskreisvorsitzende Michael König stimmten überein, indem sie sagten, dass diese gelebten Partnerschaften in den bewegten Zeiten inner- und außerhalb Europas von großer Bedeutung sind. Der Abend klang mit einem geselligen Beisammensein aus, bei dem auch das Tanzbein kräftig geschwungen wurde.
Traditionell treffen sich die kommunalen Vertreter der Partnerstädte und der Freundeskreise am Abschlusstag. Diesmal, um zu beraten, wie sie Tauchas bevorstehendes Stadtjubiläum 2020 unterstützen und begleiten werden.
Inzwischen sind die französischen Gäste aus Tauchas Partnerregion Chadrac/Espaly wieder zuhause. „Der Bus fuhr heute früh um 5.30 Uhr los und der Flieger ist in Berlin-Schönefeld gegen 10 Uhr auch pünktlich gestartet“, informierte der Pressesprecher der Stadt, Nico Graubmann am Montag.