Nach Fertigstellung der gegenwärtig laufenden Sanierungs- und Umbauarbeiten auf Tauchas Rittergutsschloss – geplant ist das Frühjahr 2022 – sollen in den Häusern 5 bis 7 Räumlichkeiten für das Städtische Museum Taucha entstehen. Mit welchem Konzept und welchen Möglichkeiten diese genutzt werden sollen, war das Thema eines Treffens des Arbeitskreises Heimat- und Regionalgeschichte des Heimatvereins Taucha.
Seit 95 Jahren gibt es in Taucha ein Museum zur städtischen Geschichte, das aber seit seinem Bestehen ständigen Veränderungen unterworfen war. Es hatte nie lange eine Bleibe, weil vor allem die bauliche Substanz der Gebäude samt der Ausstellungs- und Depoträume meist derart vom Verfall betroffen war, dass sie geschlossen werden mussten und ein Umzug unumgänglich war. Schließlich konnte das Museum 1968 in einem der ältesten Bürgerhäuser der Stadt in der heutigen Brauhausstraße 24 untergebracht werden, das sich aber auch nicht in bestem Zustand befand. Zum Glück beschloss der Stadtrat 1990, das Gebäude zu erhalten und zu sanieren. Nach Einzug der Stadtbibliothek musste aber 2004 die Ausstellungsfläche verkleinert werden, so dass dort die museale Arbeit stark eingeschränkt war und ist.
Der Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, Ronny Maik Leder, die Leiterin des Städtisches Museums Taucha, Ricarda Döring, der Moderator des Arbeitskreises Heimat- und Regionalgeschichte, Reinhard Mütze und Ortschronist Detlef Porzig (v.l.n.r.)
Der Moderator des Arbeitskreises, Reinhard Mütze, hatte Museumsleiterin Ricarda Döring und den Geschäftsführenden Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, Ronny Maik Leder, zu einem Gespräch über die Zukunft des Städtischen Museums Taucha eingeladen.
„Es wird zwei Ausstellungsräume mit einer Fläche von rund 280 Quadratmetern im Obergeschoss geben, die barrierefrei mit einem Aufzug erreichbar sind. Die Stadtgeschichte von Taucha in den verschieden Epochen soll der inhaltliche Schwerpunkt einer zeitgemäßen Dauerausstellung werden“, erläuterte Museumsleiterin Döring in ihrem Konzept. Die Sonderausstellung werde sich mit wechselnden taucha-spezifischen Themen befassen, wie zurückliegend die Ausstellungen über die Mandanindianer oder „Nachbarn“ zur Geschichte in den Tauchaer Ortsteilen. „Es ist wichtig, für die konzeptionelle Arbeit, authentische und unverwechselbare Exponate über Taucha zur Schau zu stellen, Das macht die Attraktivität eines Museums aus“, riet der Leiter des Leipziger Naturkundemuseums. Monika Thalheim von der Ortsgemeinschaft Seegeritz mahnte an, auch die zwischen 1937 und 1991 nach Taucha eingemeindeten Dörfer Dewitz, Pönitz, Merkwitz, Sehlis und Seegeritz in das Museumskonzept einzubeziehen. Auch der Heimatverein und die vielen anderen Vereine sowie geschichtsinteressierte Bürger der Parthestadt sollten als Partner der Zusammenarbeit gewonnen werden, hieß es in der Diskussion. Den Hinweis vom Naturkundemuseums-Chef „Es ist sehr wichtig, Ihre Stadtpolitik schon jetzt in der Planungsphase mit einzubeziehen“, nahm Stadträtin Steffi Jentho (Bündnis 90/ Grüne) auf und sprach sich dafür aus, das Thema sofort auf die Tagesordnung des Kultur- und Sozialausschusses zu setzen.
Text und Fot: Reinhard Rädler